| Wie schon gelegentlich berichtet bietet die Hallo Welt GmbH aus Deutschland ein auf Privatsphäre ausgelegtes Smartphone an. Dabei handelt es sich um ein nahezu baugleiches Gerät von Gigaset. Ich beziehe mich hier nur auf das Volla Phone X neben dem es noch das "normale" Volla Phone gibt.
Was bleibt nun nach einem mehrwöchigen Test für ein Eindruck zurück? Das Projekt insgesamt ist sehr lobenswert. Leider krankt die Software immer wieder an Problemen und die Hardware ist trotz des stolzen Gerätepreises nur untere Mittelklasse. Dabei ist die Haptik des Gerätes eigentlich sehr ansprechend und der Akku hält rekordverdächtig lange durch. Leider, so muss ich sagen, hat man sich für eine dunkle schwarz-weiß Optik bei der Bedienoberfläche entschieden. Spätestens wenn ich ein anderes Smartphone mit farbigen Icons in der Hand halte merke ich, dass mir die Farben beim Volla Phone stark fehlen. Das installierte Android hinkt der aktuellen Entwicklung immer hinterher, obwohl regelmäßig Updates kommen. Da keinerlei Dienste angeboten werden bzw. direkt nutzbar sind ist vieles nur mit Handarbeit verfügbar. Alleine seine Kontakte und den Kalender mit irgend einer externen Quelle abzugleichen ist nicht trivial. Im Prinzip erhält man jedoch für fast jeden grundlegenden Zweck eine App die nicht mit Google verbunden ist. Wer da konsequent bleibt sendet wirklich keinerlei Trackingdaten irgend wo hin. Aber genau das ist der Anspruch dieses Smartphones, absolute Privatsphäre. Ansonsten gibt es aber keine Vorkehrungen die Daten auf dem Volla Phone zu schützen, zumindest ist mir nichts bekannt, dass ein Schutz erfolgt.
Allgemein reagiert das installierte System nicht besonders schnell. Das ist der Einsteigerhardware geschuldet nehme ich an. Der neue Mobilfunkstandard 5G wird nicht unterstützt. Das ist angesichts der anvisierten Lebensdauer des Smartphones eigentlich ein Unding, denn 5G wird sich in der nächsten Zeit weiter etablieren.
Wer Wert auf eine gute Kamera legt sollte sich das Volla Phone X ebenfalls nicht kaufen. Die Aufnahmen befriedigen nur geringe Qualitätsansprüche. Der technische Rückstand dürfte bald noch deutlicher werden und die Kamera ist schon jetzt eigentlich nicht mehr zeitgemäß.
Mein Fazit: Würde das Projekt Volla Phone auf zeitgemäßer Oberklasse-Hardware aufbauen wäre das Gerät eine durchaus alltagstaugliche Alternative zu den etablierten Herstellern. Aktuell sehe ich es eher als Bastelprojekt für fortgeschrittene Anwender die wissen was sie tun und mit schwacher Hardware leben können. Für den berühmten Otto-Normalverbraucher empfehle ich das Volla-Phone leider nicht. | | |
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